Gäbe es ein globales Ranking für den Alkoholkonsum, stünde Uganda wohl an der Spitze. Obwohl das Land mit Armut zu kämpfen hat, hält es den Titel für den höchsten Pro-Kopf-Alkoholkonsum der Welt.

Für viele Ugander ist Trinken nicht nur eine Freizeitbeschäftigung – es ist eine Lebensweise. Der Konsum von selbstgebranntem 50%igen Alkohol ist so alltäglich wie Wassertrinken.

Doch hinter dieser Trinkkultur verbirgt sich eine düstere Realität. Hunderte Menschen sterben jährlich an Alkoholvergiftungen, Methanolkontaminationen und suchtbedingten Krankheiten.

Warum ist der Alkoholkonsum in Uganda so hoch? Lassen Sie uns der schockierenden Wahrheit hinter Ugandas Trinkkultur auf den Grund gehen.

Warum ist Alkohol in Uganda so beliebt?
1. Alkohol als tägliches Grundnahrungsmittel
Anders als in den meisten Ländern, wo Trinken ein gesellschaftliches Ereignis ist, wird Alkohol in Uganda täglich zu den Mahlzeiten konsumiert. Männer, Frauen und sogar ältere Menschen trinken regelmäßig.

2. Der soziale Kitt des ugandischen Lebens
In vielen ugandischen Dörfern geht es beim Trinken um mehr als Rausch – es geht um Gemeinschaftsbildung, Feiern und sogar Konfliktlösung. In Bars versammeln sich Einheimische zum Trinken, Glücksspiel und Geselligkeit bei unaufhörlichem Alkoholfluss.

Sogar Mütter und Großmütter trinken häufig, geben manchmal sogar ihren Kindern kleine Schlucke, in dem Glauben, dies mache sie stärker.

3. Alkohol als Flucht vor der Armut
Angesichts hoher Arbeitslosigkeit, politischer Instabilität und wirtschaftlicher Schwierigkeiten flüchten viele Ugander in den Alkohol. Er betäubt die täglichen Kämpfe und bietet temporäre Erleichterung – wenn auch nur für einen Moment.

Im Gegensatz zu Bier ist Waragi gefährlich stark, und die meisten Produktionen sind ungeregelt. Viele Dorfbewohner brauen ihr Waragi zu Hause mit kontaminierten Geräten wie rostigen Fässern und alten Kraftstoffbehältern.

Das Ergebnis? Giftiger Hochprozentalkohol, der oft gefährliche Methanolwerte enthält, was zu Erblindung, Organversagen und sogar zum Tod führt.

Ugandas Trinkkultur enthüllt: Eine erschütternde Untersuchung
Ein Journalist reiste in ein Dorf 80 Kilometer von Kampala entfernt, um Ugandas Trinkkultur aus erster Hand zu erleben. Was er vorfand, war schockierend.

Um 14 Uhr war die belebteste Bar des Dorfes bereits überfüllt. Ältere Männer, Frauen und sogar Mütter mit Babys tranken Waragi direkt aus der Flasche.

Ein Dorfältester verkündete stolz: “Alkohol hält uns jung und stark! Seht uns an – wir trinken täglich und leben immer noch lange!”
Doch die Realität war viel düsterer.
Beunruhigende Trinkrituale
- Ältere Frauen, die ganze Flaschen trinken, als wäre es Wasser
- Mütter, die ihren Babys Alkohol als “Wachstumsergänzung” geben
- Männer, die trinken bis sie auf der Straße zusammenbrechen, während Fliegen über ihre Lippen krabbeln

Die Herstellung von Waragi: Ein riskauer Brauprozess
Die Barbesitzerin Masha, die seit acht Jahren Waragi herstellt, erklärte ihren Brauprozess:
- Frische Bananen werden eine Woche lang vergraben, bis sie vollreif sind
- Die Bananen werden geschält, entsaftet und mit Wasser vermischt
- Der Saft wird mit Hefe eine weitere Woche lang fermentiert
- Die Flüssigkeit wird in Metallfässern destilliert, wobei hochprozentige Alkoholdämpfe aufgefangen werden
- Das Endprodukt
Trotz ernsthafter Gesundheitsrisiken ist Mashas Bar täglich gut besucht.
Die Gefahren des Alkoholkonsums in Uganda
Ugandas Alkoholsucht bringt schwere gesundheitliche und soziale Folgen mit sich:
- Methanolvergiftung – Schlechte Destillation führt zu tödlicher Verunreinigung, die Erblindung und Tod verursacht.
- Alkoholismus – Viele Ugander entwickeln schon jung eine Abhängigkeit, mit geringem Bewusstsein für Alkoholsucht.
- Gesundheitsprobleme – Chronische Lebererkrankungen, Mangelernährung und alkoholbedingte Gewalt sind weit verbreitet.
- Kriminalität und Unfälle – Betrunkene Schlägereien und tödliche Autounfälle sind aufgrund übermäßigen Trinkens häufig.
Trotz staatlicher Alkoholvorschriften ist die Durchsetzung schwach, und die illegale Waragi-Herstellung blüht weiter.
Abschließende Gedanken: Kann Uganda seiner Alkoholkrise entkommen?
Für viele Ugander ist Alkohol mehr als ein Getränk – es ist ein Überlebensmechanismus. In einem Land, das mit Armut und Unsicherheit kämpft, bleibt das Trinken eine der wenigen erschwinglichen Freuden.
Aber zu welchem Preis? Jährlich sterben Hunderte an giftigen Hausbränden, doch Ugandas Trinkkultur bleibt tief verwurzelt.
Ohne bessere Bildung, wirtschaftliche Chancen und strengere Vorschriften wird Ugandas Alkoholkrise wohl nicht so bald enden.
Vorläufig fließen die Flaschen weiter, und der Kreislauf dauert an.