Wenn es um die Küche geht, denkt man vielleicht zuerst an Frankreich und Italien, aber in den Niederlanden, nicht weit von Frankreich entfernt, gibt es viele gute Michelin-Sterne-Restaurants und die tägliche Ernährung der Niederländer ist recht gesund. Heute sprechen wir jedoch nicht über niederländisches Essen, sondern darüber, wie die Niederländer vor mehreren Jahrhunderten als „Seeträger“ einen tiefgreifenden Einfluss auf die globale Küche hatten.
Die Niederländer haben einen starken Sinn für Verträge und haben keine Angst vor Abenteuern. Sie sind geschickt darin, jede potenzielle Handelsmöglichkeit zu nutzen und verfügen über hervorragende Schiffbautechnologie.
Im 17. Jahrhundert lösten die Niederländer Spanien und Portugal als dominierende Seemacht ab und gründeten die Niederländische Ostindien-Kompanie, die globale Handelswege eröffnete und einen beispiellosen weltweiten Warenaustausch ermöglichte.
Kaffee
Kaffee stammt ursprünglich aus den subtropischen Regionen Afrikas, über seine Entdeckung gibt es viele Legenden, aber keine mit stichhaltigen Beweisen. Vor dem 15. Jahrhundert war Kaffee hauptsächlich in arabischen und afrikanischen Ländern im Umlauf und wurde vor allem bei religiösen Zeremonien und zur Behandlung von Krankheiten verwendet. Arabische Länder begannen im 13. Jahrhundert aufgrund der Kriege zwischen Jemen und Äthiopien mit Kaffee in Berührung zu kommen.
Im 16. und 17. Jahrhundert brachten venezianische und niederländische Kaufleute Kaffee aus der arabischen Welt nach Europa, allerdings in sehr begrenzten Mengen. Dieses Getränk, das den Geist anregen konnte, wurde nur von der Oberschicht genossen und war übertrieben teuer, was ihm den Spitznamen „schwarzes Gold“ einbrachte.
Die niederländischen Beiträge hörten hier jedoch nicht auf. Der flächendeckende Kaffeeanbau und der darauffolgende Preisverfall waren vor allem ihnen zu verdanken.
Im Jahr 1690 erwarben die Niederländer mehrere Kaffeepflanzen aus dem Jemen, die sie dann zum Anbau nach Indonesien (damals eine niederländische Kolonie) brachten. Später schenkte die Frau eines niederländischen Diplomaten in Niederländisch-Guayana Kaffeesamen einem Spanier in Brasilien, der dort erfolgreich Kaffee anbaute, was zu seiner Verbreitung in Asien und Südamerika führte.
Heute wird Kaffee in über 70 Ländern angebaut, was ihn zu einem der beliebtesten Getränke der Welt macht.
Wein
Weinkenner kennen sicherlich Bordeaux, wo in der Region Médoc einige der besten Weingüter der Welt zu finden sind. Ursprünglich war Médoc eigentlich ein Sumpf.
Die Niederländer waren geschickt in der Landgewinnung und verfügten über weltbekannte Entwässerungstechniken. Angesichts des damals lukrativen Weingeschäfts setzten sie bei ihrer Ankunft im Médoc sofort ihr Fachwissen ein, verwandelten das Sumpfgebiet in Weinberge und gründeten mehrere Weingüter von Weltklasse.
Natürlich begann der niederländische Weinhandel zu florieren. Sie waren klug und lernten von den Charentais die Kunst des Destillierens, um ihren Gewinn zu steigern, indem sie ihrem Wein am Verkaufsort Wasser hinzufügten und so den Brandy hervorbrachten.
Natürlich war die niederländische Weinindustrie nicht auf Frankreich beschränkt; Sie waren auch die Pioniere des südafrikanischen Weins.
Um die niederländischen Schiffe zu versorgen, besetzten sie Kapstadt als Versorgungsstation, wo Wein eine wichtige Versorgungsquelle war (zur Behandlung von Skorbut).
Der damalige Gouverneur der Niederländischen Ostindien-Kompanie, Jan van Riebeeck, pflanzte die ersten Reben in Südafrika und produzierte die erste Flasche Wein. Unter seinem Nachfolger Simon van der Stel verbesserte sich die Qualität südafrikanischer Weine deutlich, und unter der Leitung des Deutschen Hendrik Cloete begann südafrikanischer Wein in Großbritannien an Popularität zu gewinnen.
Tee
Vor ein paar Wochen haben wir erwähnt, dass es die Niederländer waren, die den Tee in Europa eingeführt haben, und nicht die Briten, die heute dafür bekannt sind, Tee zu trinken.
Der erste Tee, der nach Europa gelangte, war eigentlich grüner Tee, allerdings eignete er sich nicht so gut für den Ferntransport wie schwarzer Tee. Die Niederländer brachten schwarzen Tee vom Berg Wuyi in Fujian über Indonesien nach Europa, und ihr Geschäft wurde immer größer.
Auch die Briten liebten Tee, doch zu dieser Zeit hatten die Niederländer ein Monopol auf den Teehandel, was zum vierten englisch-niederländischen Krieg um Tee führte.
Neben Tee brachten die Niederländer auch Teeporzellan nach Europa und gründeten dort sogar Fabriken, um chinesisches blau-weißes Porzellan nachzuahmen. Mittlerweile ist niederländisches Porzellan zu einer lokalen Spezialität geworden, mit unterschiedlichen Mustern, die aber dennoch den Einfluss von blau-weißem Porzellan widerspiegeln.
Kaffee, Tee und Wein, allesamt integrale Bestandteile des menschlichen Lebens, haben viel den langen Reisen, mutigen Abenteuern und dem angehäuften Reichtum der Niederländer zu verdanken, die Feinschmeckern wie uns in der Tat viele Segnungen gebracht haben.