Viele von uns stehen vor einem Dilemma, wenn es um das Trocknen der Haare geht: Sollen wir sie natürlich trocknen lassen oder einen Föhn verwenden, um den Prozess zu beschleunigen? Natürliches Trocknen kann ewig dauern, aber die Verwendung eines Haartrockners lässt uns vor möglichen Schäden zurückschrecken. Wenn Sie jemand sind, der täglich föhnt, was passiert dann langfristig mit Ihrem Haar? Die Wahrheit ist, dass regelmäßiges Föhnen Ihr Haar spröde, trocken und sogar gelblich machen kann. Lassen Sie uns in die Wissenschaft des Föhnens und seine Auswirkungen auf das Haar eintauchen.
Die Auswirkungen täglichen Föhnens
Im Jahr 2011 führten Forscher der Yonsei University in Südkorea eine in den Annals of Dermatology veröffentlichte Studie durch, um die Auswirkungen von Haartrocknern auf Haar zu untersuchen. Die Studie zeigte, dass unsachgemäße Föhntechniken Haar rau, trocken und farblos machen können. Die Forscher teilten dieselbe Haarprobe in fünf Testgruppen ein:
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Forschungs-Screenshots
- Kontrollgruppe (keine Behandlung)
- Luftgetrocknetes Haar bei Raumtemperatur (20°C)
- 60 Sekunden gefönt, 15 cm Abstand (47°C)
- 30 Sekunden gefönt, 10 cm Abstand (61°C)
- 15 Sekunden gefönt, 5 cm Abstand (95°C)
Jede Haarprobe durchlief 30 Trocknungszyklen, wobei der Feuchtigkeitsgehalt und die Farbe mit Instrumenten wie Elektronenmikroskopen und Photometern analysiert wurden.
Hauptergebnisse:
- Höhere Temperaturen verursachten mehr Oberflächenschäden, aber die Kortex (Haarinneres) blieb unbeeinträchtigt.
- Die luftgetrocknete Gruppe zeigte Schäden am Zellmembrankomplex, der für die Feuchtigkeits- und Nährstoffspeicherung entscheidend ist.
- Bei 95°C getrocknetes Haar verlor nach 10 Zyklen seine Farbe und wirkte aufgehellt.
- Föhnen verursachte mehr Oberflächenschäden als Lufttrocknen, aber bei 15 cm Abstand und ständiger Bewegung des Geräts entstanden weniger Schäden als beim Lufttrocknen.
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Warum wird Haar spröde und gelb?
Unsachgemäßes Föhnen kann Ihr Haar schwer schädigen. Die Hitze des Föhns führt zu trockenem, gespaltenem und brüchigem Haar sowie Farbverlust. So funktioniert’s:
- Rauheit und Trockenheit
Die Hitze und Luftströmung beschädigen die Cuticula – die äußere Schutzschicht des Haars. Geschädigte Cuticula erhöht die Reibung und schädigt die Haarstruktur weiter.
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- Sprödigkeit und Bruch
Hitze schädigt Disulfidbrücken im Keratinprotein, schwächt die Haarstruktur und macht es bruchanfälliger. - Gelbstich
Hitze kann Melanin abbauen, das Pigment, das für die natürliche Haarfarbe verantwortlich ist. Geschädigtes Melanin lässt Haare gelblich wirken. Daher bemerken Menschen, die häufig Föhnen nutzen, oft einen Gelbstich.
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Ist Lufttrocknen besser?
Nicht unbedingt. Obwohl Lufttrocknen schonender klingt, hat es Nachteile: Wie die Studie zeigte, erlitt auch die lufttrocknende Gruppe Schäden an der Zellmembran. Zudem erhöht Schlafen mit nassen Haaren oder draußen gehen mit feuchtem Haar das Erkältungsrisiko. Feuchte Haare haben geöffnete Schuppenschichten, was sie durch Reibung anfälliger für Schäden macht.
5 Tipps für richtiges Föhnen
So föhnen Sie gesund:
- Überschüssiges Wasser abtupfen
Tupfen Sie Haare vor dem Föhnen mit einem Handtuch ab – nicht rubbeln! Erst föhnen, wenn die Haare zu 50% trocken sind.
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- Abstand halten
Mindestens 15 cm Abstand zwischen Föhn und Haaren. Studien zeigen weniger Schäden bei diesem Abstand.
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- Niedrige Hitze wählen
Vermeiden Sie maximale Hitze-/Luftstärke. Nutzen Sie kühlere Einstellungen und prüfen Sie, ob der Luftstrom nicht zu heiß ist. - Richtige Föhnrichtung
Trocknen Sie zuerst die Wurzeln, dann die Spitzen. Immer in Wuchsrichtung föhnen und nie mit dem Föhn rubbeln.
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- Föhnzeit begrenzen
Übertreiben Sie die Föhndauer nicht. Zu viel Hitze entzieht Feuchtigkeit, macht Haare spröde. Bei leicht feuchten Haaren auf Kaltluft umschalten oder lufttrocknen lassen.
Fazit
Föhnen ist praktisch, kann bei falscher Anwendung aber zu Trockenheit, Spliss und Gelbstich führen. Entscheidend sind korrekte Technik: Geringste Hitze, ausreichend Abstand und begrenzte Dauer. Mit diesen Maßnahmen schonen Sie Ihre Haare beim Styling.