Eine hochrangige US-Delegation ist auf dem Weg nach Moskau, um Verhandlungen über einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine zu führen, wie Präsident Donald Trump bekannt gab. Der diplomatische Schritt folgt auf die Zustimmung der Ukraine zu einer 30-tägigen Waffenruhe, die während Gesprächen mit amerikanischen Beamten in Saudi-Arabien vereinbart wurde.
Außenminister Marco Rubio betonte, dass der nächste Schritt nun bei Russland liege, und erklärte, Friedensverhandlungen seien die einzig tragfähige Lösung zur Beendigung des Konflikts. Der Kreml hat den Vorschlag zur Kenntnis genommen und prüft die Bedingungen.
Trump und Putin: Ein mögliches Gespräch?
Laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskov prüft Russland den Waffenstillstandsplan und wird in den kommenden Tagen „über verschiedene Kanäle“ weitere Updates liefern. Ein Telefonat zwischen Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wird ebenfalls erwogen.
Trump äußerte sich aus dem Oval Office heraus und erwähnte „positive Signale“ bezüglich des Waffenstillstands, warnte jedoch, dass Optimismus allein nicht ausreiche. „Dies ist eine sehr ernste Situation“, fügte er hinzu.

Wer leitet die Moskauer Gespräche?
Obwohl Trump die nach Russland reisenden Beamten nicht nannte, bestätigte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, dass der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz Gespräche mit seinem russischen Amtskollegen geführt hat.
Zudem enthüllte eine BBC-Quelle, dass der Nahost-Gesandte Steve Witkoff zu den Beamten gehören wird, die nach den Verhandlungen in Dschidda nach Moskau reisen.
„Wir fordern Russland auf, diesen Plan anzunehmen“, erklärte Leavitt. „So nah am Frieden waren wir seit Kriegsbeginn noch nie.“
Putins Besuch in Kursk: Eine Machtdemonstration?
Trotz der diplomatischen Bemühungen gehen die Kämpfe in der Ukraine weiter. Russische Drohnen und Raketen trafen mehrere ukrainische Städte, darunter Krywyj Rih, Odessa, Dnipro und Charkiw.
Gleichzeitig haben russische Truppen ihre Operationen in Kursk verstärkt, wobei Peskov behauptete, sie „kommen erfolgreich voran und nehmen verlorenes Territorium zurück“.
Am Mittwoch veröffentlichte der Kreml Aufnahmen von Putin, der in Kursk einen militärischen Kommandoposten besuchte, begleitet vom Generalstabschef Waleri Gerassimow. Beide waren in Kampfausrüstung zu sehen, ein Zeichen für Russlands anhaltendes Engagement in der Militäroffensive.

Dies war Putins erster Besuch in der Region, seit die Ukraine im vergangenen August grenzüberschreitende Operationen startete. Berichte russischer Staatsmedien deuten darauf hin, dass Putin die vollständige „Befreiung“ der Region angeordnet hat.
Ukraines strategischer Rückzug
Der ukrainische Militärkommandeur Oleksandr Syrsky räumte unterdessen Truppenbewegungen in Kursk ein und deutete einen strategischen Rückzug an. In einem Beitrag auf Telegram schrieb er:
„In den schwierigsten Situationen bleibt meine Priorität, das Leben ukrainischer Soldaten zu retten.“
Trumps Druckmittel gegenüber Russland
Trump deutete an, dass finanzieller Druck als Hebel gegen Russland eingesetzt werden könnte, falls es den Waffenstillstand ablehnt. „Ich kann wirtschaftliche Maßnahmen ergreifen, die sehr schlecht für Russland wären“, warnte er. Er betonte jedoch, dass er Diplomatie bevorzuge: „Ich möchte das nicht tun, weil ich Frieden will.“
Er erwähnte auch, dass Gespräche territoriale Anpassungen behandelt hätten, gab jedoch nicht an, ob die Ukraine im Rahmen des Deals Land an Russland abtreten müsste.
Was kommt als Nächstes?
Angesichts der bevorstehenden US-Russland-Gespräche und Putins Unnachgiebigkeit bleiben mehrere Schlüsselfragen offen:
- Wird Russland den von den USA unterstützten Waffenstillstand akzeptieren?
- Kann die Ukraine eine langfristige Sicherheitsgarantie erreichen?
- Wird Trump Finanzsanktionen verhängen, um Moskau unter Druck zu setzen?
Die Welt verfolgt die diplomatischen und militärischen Manöver, während das Schicksal der Ukraine in der Schwebe hängt.